Statistiken statt Lauschangriff

Der neue Trend bei der Überwachung von Telefonanschlüssen: Man wertet einfach die Nutzungsprofile aus, statt sich mit Gesprächen auseinanderzusetzen. Allein in unserem Nachbarland Österreich wird die Polizei bis zum Ende des Jahres die Verbindungsdaten von ca. 3000 Anschlüssen besitzen.

Das Mithören von Telefongesprächen wird immer seltener. Statt dessen wird es durch eine Art Rasterfahndung ersetzt, im Amtsdeutsch „automationsgestützter Datenabgleich“ genannt. Am häufigsten werden nach Aussage des Mobilfunkprovidersmax.mobil dabei Verbindungsdaten abgefragt, um ein Nutzungs- und Bewegungsprofil erstellen zu können – Payback sozusagen.

Häufig werden die Anfragen von Untersuchungsrichtern mit „Gefahr im Verzug“ begründet und erst nachträglich durch das zuständige Gericht legitimiert. Schätzungen über die Zahl der indirekt betroffenen Personen reichen von 50.000 bis hin zu 150.000.

 Autor: Thomas Mayer
 Veröffentlichung: 3. September 2001
 Kategorie: Nachricht
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