Paul Morak Prokurist, also der Handelsmann von Degen Security, sieht es glasklar: Der Fall Natascha hätte mit Mobi Dick leicht verhindert werden können. Denn das Gerät schlägt Alarm, sobald der Träger den angewiesenen Weg verlässt.
Mobi Dick ist frei erhältlich und kostet die besorgten Eltern nur sagenhafte 290 Euro. Dafür bekommt Mutter oder Vater ein kleines handyähnliches Gerät, dass es dem Kind mit gutem Zureden oder heimlich anvertrauen wird: Also rein in den Schulranzen.
Der nächste Morgen: Mutter geht mit Tochter Sorglos – vorzugsweise werden Töchter entführt und Männer sind die Täter – den Schulweg ab. Das Gerät registriert die Mobilfunkmasten, fertig. Mutter Sorglos schaut nun entspannt dem nächsten Schultag entgegen.
Der übernächste Morgen: Früh um sechs Uhr wird Tochter Ulrike von Mutter Sorglos geweckt. Frohgemut schickt letztere erstere kurz vor sieben in Richtung Schule in Bewegung, Free Willy … äh Free Clicki … im Schulranzen.
Toll 1: Alles funktioniert wunderbar, bis Ulrike ihre Freundin trifft und beide beschließen, heute über die Abkürzung über die Wiese zur Schule zu nehmen: Mobi Dick alarmiert die Mutter. Die fährt entsetzt zur Schule … Töchterchen da, ratloses Gesicht, Fehlalarm, was solls.
Toll 2: Am Nachmittag geht Ulrike Sorglos allein nach Hause. Ihre Freundin wurde von den Eltern abgeholt. Auf halben Wege hält ein Auto neben ihr. Sie steigt zu dem netten Herren ein. Beide fahren nach Hause, leider ist die Straße gesperrt, also Umleitung. Kein Alarm? Nein. Erstens ist der Akku leer und zweitens ist es ihr allzu liebevoller Opa.
Toll 3: Die Mutter kommt heute spät nach Hause, so hat auch der Vater noch einige Stündchen allein mit seiner Tochter. Diese Zeit nutzt er, die Tochter ist hilflos und die Statistik wird bestätigt: Mehr als 95% der Missbrauchsfälle finden in der eigenen Familie statt. Das neue Motto von Degen Security: Natascha war gestern, Ulrike ist heute.