Heimatschutzministerium wirbt für US-Datenschutz

In einem Interview mit ORF.at wirbt John W. Kropf, Vizechef der Datenschutzabteilung im US-Heimatschutzministerium, für den Datenschutz in den USA. Kropf verweist auf verschiedene Datenschutzkonzepte in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika. In Europa herrscht die falsche Auffassung, dass es in den USA keinen Datenschutz gebe, so Kropf. Dabei fangen nicht etwa erst bei den Gesetzen oder der konkreten Speicherung, Verarbeitung der Daten und ihren Löschfristen hin, sondern vielmehr sind bereits signifikante Unterschiede oft schon beim Sprachgebrauch zu finden:

„Während wir von ‚Privacy‘ reden, sprechen unsere europäischen Gegenüber von ‚Data-Protection‘. Wir meinen oft dasselbe, aber die verschiedenen Begriffe führen oft zu Missverständnissen. Am Ende haben wir beide einen harten Job, weil wir die Sicherheitsleute davon überzeugen müssen, dass der Datenschutz auch für sie wichtig ist.“

Zudem ist der staatliche Datenschutz völlig verschieden organisiert: Während es in der europäischen Gemeinschaft ein System unabhängiger Datenschützer gebe, setzen die USA auf einen dezentralen Ansatz mit verschiedenen Kontrollebenen.

Auch was die Einstellung der Bürger angeht, seien die Unterschiede beachtlich. In den USA sei die Ablehnung staatlicher Datensammlungen im Vergleich zu privatwirtschaftlichen (etwa bei Rabattsystemen) um ein Vielfaches höher. In Europa sei das umgekehrt: In Österreich besteht Meldepflicht. Wenn wir die in den USA einführen wollten, gäbe es einen Volksaufstand, resümierte Kropf.

 Autor: Peter Ulber
 Veröffentlichung: 2. Mai 2008
 Kategorie: Nachricht
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